Volatilität ist heute in vielen Märkten der Normalzustand. Die sich schnell ändernden Rahmenbedingungen führen zu unübersichtlichen Entwicklungen der Nachfrage. Vor diesem Hintergrund gewinnen digitale Lösungen für die systematische Beschaffungsplanung und Lagerbestandsoptimierung an Bedeutung.
Störungen der Lieferkette lassen sich nicht planen: Die Sperrung des Suezkanals war ebenso wenig vorhersehbar wie die Nuklearkatastrophe in Fukushima oder der Vulkanausbruch in Island. Auch die dramatischen Folgen der Corona-Pandemie wurden erst einige Wochen nach den ersten Krankheitsfällen in China deutlich.
Ideale Bestellungen auf Knopfdruck
Trotz dieser Unwägbarkeiten kann die eigene Beschaffungsplanung auf eine sichere Basis gestellt werden. Der Schlüssel liegt in der digitalisierten Bestandsoptimierung und Bestandsplanung mit hochspezialisierter Software. Die verfügbaren Lösungen können die vorhandene Beschaffungsplanung optimieren. Mögliche längere Lieferzeiten werden dabei genauso berücksichtigt wie die korrekte Klassifizierung der einzelnen Artikel gemäß ihrer Bedeutung für das Unternehmen. Auf dieser Basis können auf Knopfdruck die idealen Bestellungen errechnet und verarbeitet werden, um auch in unsicheren Zeiten permanent lieferfähig zu bleiben.
Vor dem Hintergrund der unvermeidlichen Volatilität müssen für eine optimierte Bestandsplanung folgende Kriterien berücksichtigt werden: Saisonale Schwankungen, Veränderungen der Konsumausgaben, Naturkatastrophen, Pandemien, mögliche Hafenschließungen sowie internationale, lokale und regionale Gesetze und Vorschriften.
Beziehungen intensivieren
Es dürfte klar geworden sein, dass Volatilität keine vorübergehende Zeiterscheinung, sondern ein langfristiger Einflussfaktor ist. Das wird dazu führen, dass Industrie und Handel die Beziehungen zu ihren Lieferanten intensivieren werden. Gleichzeitig kommen verstärkt Technologien zum Einsatz, mit denen die künftige Nachfrage nach einzelnen Artikeln berechnet werden kann, um die Lagerbestände darauf abzustimmen.
Die verschiedenen Unterbrechungen der Lieferkette in den Jahren 2020 bis 2022 haben bei den Unternehmen zweifellos verheerenden Schaden angerichtet. Explodierende Frachtraten, Engpässe bei Frachtcontainern und die Überlastung der Häfen haben die Versandkosten in die Höhe getrieben. Zugleich haben sich die Vorlaufzeiten deutlich verlängert. Auch die Preise für einzelne Produktgruppen sind vehement gestiegen. So führte der weltweit steigende Bedarf an Zellstoff und Papier zu großen Preissteigerungen, wovon nicht zuletzt auch Verpackungsmaterialien betroffen sind.
Steigende Kosten auf allen Stufen
Doch die Kosten steigen nicht nur auf der Rohstoffseite. Die aktuelle Situation ist auf mehreren Stufen der Lieferkette von Mangel geprägt und führt zum Entstehen vieler Verkäufermärkte, auf denen sich Käufer den geforderten Preisen fügen müssen. Die Preisspirale dreht sich entlang der gesamten Produktionskette. Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen:
- Fracht- und Versandkosten: Diese Kosten steigen, weil die Nachfrage der Verbraucher und die Dringlichkeit vieler internationaler Lieferungen dramatisch zugenommen hat. Gleiches gilt für den Versand. Hier hängt der Anstieg mit einem Mangel an Containern und Arbeitskräften zusammen. Lieferanten müssen durch den Mangel an Seecontainern bei Reedereien höhere Gebühren für Versandcontainern bezahlen. Hinzu kommen Mindestbestellmengen, die für kleinere Staaten bzw. Märkte bei bestimmten Produktgruppen (wie zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebsmittel) nicht erreichbar sind.
- Personalkosten: Schon vor der Corona-Krise fehlten an vielen Stellen gut qualifizierte Facharbeiter. Besonders groß war der Mangel bei LKW-Fahrern. Durch die Pandemie hat sich dieser Mangel verstärkt, weil viele Mitarbeiter in andere Branchen abgewandert sind. Die Logistikbranche reagiert jetzt mit höheren Gehältern für Fahrer, was die Kosten weiter nach oben treibt.
- Importkosten: Großbritannien ist ein wichtiger Handelspartner der EU, aber durch den Brexit sind die Kosten für Im- und Exporte deutlich gestiegen. Einige EU-Spediteure haben sich aus dem Frachtgeschäft mit Großbritannien zurückgezogen, weil der administrative Aufwand und die Kosten in keiner Relation zu den Erträgen standen. Dadurch besteht hier ein zusätzlicher Mangel an Laderaum, der die Kosten weiter antreibt.
In disruptiven Zeiten müssen Unternehmen ihre Prognosen und Bestandspläne schnell anpassen können. Dafür ist es wichtig…
- die historischen Daten zu prüfen und die Prognosemethoden zu bestimmen.
- die Key Performance Indicators (KPIs) der Lagerbestände zu kennen und gründlich zu prüfen.
- Menschen, Prozesse und Technologien einzubeziehen.
- Erfahrungen und Tipps erfolgreicher Unternehmen zu nutzen (Best Practice).
- eine Bestandsplanungslösung zu verwenden, um die Nachfrage optimal bedienen zu können.
Lieferfähigkeit um 8 Prozent gestiegen
Das Netstock Dashboard ist eine solche Lösung für die Bestandsplanung. Sie hat sich bereits in vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen bewährt. Zu den zufriedenen Netstock-Kunden gehört zum Beispiel die Firma Bio Naturel, ein führender Distributor von Naturkosmetik. Seit der Implementierung von Netstock verzeichnet Bio Naturel eine um 8 Prozent verbesserte Lieferfähigkeit.
Das Netstock Dashboard bietet jedem Unternehmen eine vollständige Übersicht über Key Performance Indicators (KPIs), um die Bestände effektiv zu verwalten. Das Netstock Dashboard generiert automatisch Warnungen, wenn sich die Nachfrage nach einzelnen Artikeln verändert und die Prognosen angepasst werden müssen. Das Netstock Dashboard hilft zu verstehen, wann sich die Vorlaufzeiten ändern. Außerdem bietet die Lösung einen einfachen Prozess, um die neuen Vorlaufzeiten in der Beschaffungsplanung zu berücksichtigen. Der Abgleich offener Bestellungen mit den aktuellen Lieferzeiten kann den Unterschied zwischen „lieferbar“ und „ausverkauft“ bedeuten. Wer früh über herannahende Probleme informiert wird, kann sich rechtzeitig um einen alternativen Lieferanten bemühen und die eigenen Kunden informieren.